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Veranstaltungsinfo

Do, 28.10.2021
19.00 Uhr Uhr
Schauspiel

Tickets:

0 € | Begleitpersonen (Merkzeichen `B`)

10 € | Schüler*innen, Studenten*innen, Schwerbehinderte

15 € | Normalpreis

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Veranstalter: Freie Bühne München

Freie Bühne München: „Peer Gynt“ nach Henrik Ibsen

Basierend auf Henrik Ibsens dramatischem Gedicht „Peer Gynt“ erarbeitet Regisseur Ulf Goerke mit dem inklusiven Ensemble der Freien Bühne München eine Inszenierung über den Antihelden und seine sehnsuchtsvolle Reise zwischen Fantasie und Wirklichkeit.

Das Stück beleuchtet die Suche eines jungen Menschen nach sich selbst und ist ein Plädoyer für die Kraft und Schönheit der eigenen Fantasie. Regisseur Ulf Goerke erforscht mit dem inklusiven Ensemble Peer Gynts Diskrepanz zwischen eigener Wahrnehmung und Realität. Ibsens Figuren bringen oft eine gewisse Tragik zum Vorschein, so auch der Charakter Peer Gynt.

Es ist die Diskrepanz zwischen dem, was sich der Bauerssohn Peer Gynt wünscht und dem, was er tatsächlich erreichen kann. In diesem Spannungsfeld bewegt sich ein junger Mensch mit all seinem Mut, seinen Zweifeln, Fehltritten und all seinen Mätzchen; wirkt rastlos und überbordend zugleich. Sein Streben nach Freiheit und die Suche nach sich selbst, nach Erfolg und Anerkennung lässt für ihn sämtliche Realitäten ineinander verschmelzen zu einer surrealen Welt.

Sein ganzes Sein ist nicht zuletzt ein Plädoyer für die Kraft und Schönheit der eigenen Fantasie. Goerke hat sich bewusst für diesen „Antihelden“ entschieden, ist doch der zentrale Kern des Ensembles der Freien Bühne München der inklusive Grundgedanke. Inklusion als Gewinn und Reichtum an Vielfalt, ein buntes Miteinander, ohne Ausgrenzung, Diskriminierung und Behinderung durch Barrieren. So ist die Parallele zu dem jungen Menschen Peer Gynt direkt geschaffen, der durch Ausgrenzung an den gesellschaftlichen Rand gedrängt wird.

Es lässt sich jede Metapher von Peer Gynt auch tiefenpsychologisch interpretieren und mit Mitgefühl seine tiefsitzende Angst verstehen, die er zu leugnen versucht. Es ist die Angst, mit der jeder Mensch auf seinem Lebensweg konfrontiert wird – die Angst, zu versagen, nicht zu genügen. Auf diese Weise wird er für den Zuschauer nahbar, denn wer kennt nicht das Streben nach Liebe und Anerkennung, Erfolg und Freiheit, oft bedingungslos. Im Fall Peer Gynts gelangt dieser zu der bitteren Erkenntnis, dass er auf der Suche danach, nichts gewinnt, sondern sich selbst immer wieder verliert.

Das dramatische Gedicht, das Henrik Ibsen 1867 verfasst hat, schildert kein Einzelschicksal, sondern bildet eine stereotype Figur eines jungen, irrenden Menschen auf einer hoffnungslosen Suche zu sich selbst ab und bleibt in seiner Aktualität bis heute bestehen.

Der „Antiheld“ Peer Gynt ist auch als Appell zu verstehen, mutig zu seiner eigenen menschlichen Schwäche zu stehen. Gerade in unserer Zeit, in der die glänzende Außendarstellung eine immense Wichtigkeit erlangt hat und in der den Abgründen der menschlichen Seele kein Platz gelassen wird.

Zutritt nur für Getestete, Geimpfte und Genesene. Besucher*innen müssen entsprechende Nachweise erbringen und auch während der Veranstaltung mindestens eine FFP2 Maske tragen. (3 G-Regel)

Die Vorstellungen werden übertitelt!


Mitwirkende: Marysol Barber-Llorente, Lena Flögel, Luis Goodwin, Natalie Lehmann, Maria Ringel, Jonas Stenzel, Wolfgang Vogel

Regie: Ulf Goerke

Regieassistenz: Rebecca Fischer

Dramaturgie: Ileana Tautu

Musik: ENIK

Ausstattung: Janina Sieber

Produktionsassistenz: Jan Mayer

Produktionsleitung: Marie-Elise Fell

Gesamtleitung: Angelica Fell